Manege frei für den Circus Tausendtraum!
„Herzlich willkommen hochverknalltes Publikum in unserer Mayonnaise!“, so begrüßte Clown Julie die Kinder der Grundschule Dornstetten und Aach und der Dreifürstensteinschule in der Anfangsshow der Projektwoche.
Wie bereits vor vier Jahren schon einmal kam der Circus Tausendtraum aus Soest nach Dornstetten und erarbeitete in einem inklusiven Projekt mit 205 Kindern eine Woche lang ein buntes Programm.
Alle vier Jahre geht der Circus Tausendtraum mit einem neuen Programm in ganz Deutschland auf die Reise. Auch im aktuellen, brach der "Circus Tausendtraum" wieder mit dem herkömmlichen Zirkusbild. Auch wenn die Schüler in den „klassischen“ Zirkusdisziplinen Jonglage, Clownerie, Bodenakrobatik, Zauberei, Artistik und Fakirkünsten ausgebildet wurden, war die Verpackung keineswegs klassisch. Statt "Glitzerkostümen" und „Orchestermusik" wurde in jeder Nummer eine kleine Geschichte erzählt.
Die Akrobaten marschierten als „Feuerwehrleute“ in die Manege, die Jongleure fielen aus dem Bilderrahmen. Die Artisten balancierten als Kosaken auf Kugeln oder flogen als Hexen über das Drahtseil.
Mit dem Programm schlug Tausendtraum eine Brücke zwischen traditionellen Zirkustechniken und Elementen des Bühnentheaters. Jede Geschichte hatte eine Pointe, die unabhängig von der Leistung der Kinder, allen teilnehmenden Schülern Applaus und Anerkennung garantierte. Mit viel Spaß, Ehrgeiz, Mut und Disziplin endete die fünftägige Probenwoche mit vier spektakulären Abschlussvorstellungen am sich anschließenden Wochenende. Die Tausendtraum-Mitarbeiter hatten es sich zum Ziel gesetzt, jedem Schüler ein positives Auftrittserlebnis zu verschaffen. Sie knüpften mit ihrer Gruppeneinteilung an den Interessen und dem Können der jeweiligen Schüler an. Jedes Kind hatte seine ganz eigene Rolle. Und die Mischung aus Musik, Licht, Kostüm und der Spielfreude des Kindes garantierten jedem Schüler seinen "eigenen" Applaus.
Aber auch das Erlebnis in der Gruppe war für die Kinder eine wichtige Erfahrung. Sie lernten, sich auf ihre Auftrittspartner zu verlassen. Andererseits merkten die Kinder, dass sie für ihre Nummer und ihre Mitartisten Verantwortung trugen. Durch die spielerische Art der "Tausendträumer", ihr Können weiterzuvermitteln, gelang es immer wieder, den Schulkindern ein sehr eindrückliches Gemeinschaftserlebnis sowie Sozialkompetenz zu vermitteln. Klassenverbände wurden aufgebrochen, Jungen und Mädchen mussten miteinander agieren und die Lehrer/innen bekamen die Chance "ihre" Kinder einmal von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen. Gefördert wurde dabei ein lebendiges Miteinander, das geprägt war durch gegenseitige Akzeptanz, Offenheit, Toleranz und freundlichen Umgang miteinander.
Wenn nicht geprobt wurde, beschäftigten sich die Kinder in jahrgangsgemischten Gruppen im Unterricht mit Themen rund um den Zirkus. So wurden Jonglierbälle und Einladungen gebastelt, Sportbeutel und Tischsets mit Zirkusmotiven bedruckt und Seiltanz geübt. Es gab aber auch „Zirkus“ im Schwimmbad, im Wald und im Computerraum.
Finanziert wurde das Projekt zu einem großen Teil von der AOK. Herr Olaf Kaps, Koordinator Gesundheitsförderung in Lebenswelten – AOK Nordschwarzwald, kam eigens aus Pforzheim angereist, um sich ein Bild vom Zirkusprojekt zu machen und hatte sichtlich Freude beim Rundgang durch die Klassenzimmer, die Trainingsräume und das Zirkuszelt.
Auch die Volksbank Dornstetten und die Kreissparkasse Freudenstadt unterstützten das Projekt finanziell. Den Restbetrag hatten sich die Kinder im Herbst bei einem Sponsorenlauf selbst erwirtschaftet. Wir bedanken uns ganz herzlich, auch im Namen unserer Schulkinder, bei unseren Sponsoren.
Ebenso möchten wir uns bei allen Eltern bedanken, die ihre Hilfe angeboten oder fleißig mit angepackt haben, beim Auf- und Abbau geholfen, das Training unterstützt und für Getränke bei den Vorstellungen gesorgt haben.